Zunächst schreibe ich auf dieser Unterseite, um mich bei meiner Familie und bei denjenigen meiner Freunde zu bedanken,die mich tatsächlich direkt unterstützt und mir geholfen haben. Und dann will bzw. wollen Ricky und ich noch denen Tipps geben, die Menschen wie mich mit Beeinträchtigung pflegen.Bitte aber noch etwas Geduld, Da müssen wir beide noch einiges daran arbeitenDanke für Eure Geduld!Zunächst aber wünsche ich allen Pflegenden viel Kraft, denn auch die brauchen das und nicht nur die Betroffenen selber. je nachdem wie stark die Blutung bzw der Schlaganfall war, hat sich der Patient in seiner Persönlichkeit ganz erheblich verändert und nimmt auch seine Umgebung anders oder nur noch bruchstückhaft wahr,sofern eine Wahrnehmung überhaupt noch vorhanden ist.
Thema Familie
Zunächst erstmal nur meine momentanen Gedanken und Erlebnisse zu diesem Thema,der Rest soll noch kommen denn ich brauchefür die Thematik Familie sehr sehr viel Zeit zum Drüber Nachdenken und umso mehr ich darüber nachdenke, umso mehr könnte ich heulen und zwar richtig heulen. Meine Familie und damit meine ich hauptsächlich meine Kinder haben alles für mich bedeutet und zwar von dem Moment,der Schwangerschaft meiner Frau über die anfänglichen Fehlgeburten bis letztendlich zu den wie ich finde unheimlichschönenHausgeburten. Nie hätte ich mir Träumen lassen, dass sich dieses Glück mal in so "kurzer Zeit in schale Luft auflöst. und ich nicht mehr mit meinen Kindern lachen und normal reden kann. (Ich gebe da niemandem die Schuld!Wenn Ich mit einem Vater zusammenleben müsste, der plötzlich nicht mehr " normal"tickt, und mit dem man nicht mehr unbeschwert leben kann, dann hätte ich auch so meine Schwierigkeiten, und sowieso schon dann, wenn ich noch ein Jugendlicher ohne ausreichendLebenserfahrung wäre wie es meine Kinder eben sind. Ich hatte früher ja schon oft Angst davor den Geburtstag morgens zu verschlafen, weil ich einfach zu müde war vom Arbeiten und es nicht auf die Reihe be kommen habe, aufzustehen. Aber glaube mir ,meine Tochter, wenn ich letztes Mal gewußt hätte, dass Du neben mir am Bett stehst und darauf wartest, dass ich endlich zu Deinem Geburtstag aus dem Koma aufwache, dann hätte ich das getan und mir die Sonde aus dem Hals gezogen und hätte Dir gratuliert. Aber ich lag da im Bett und hab leider nichts mitbekommen außer einem düsteren Wald in dem ich zwischen den Bäumen umhergeirrt bin. Ich bin Dir trotzdem dankbar, dass Du mit Deiner Mutter da warst, auch wenn ich daran keine klare Erinnerung habe, Höchstens vielleicht an die vielen Alarme der Überwachungsgeräte der Intensivstation. und die Endlosschleife, in der Adele ihr Hello gesungen hat.Bei dem Lied läuft es mir tatsächlich jetzt noch eiskalt den Rücken runter ( ein bisschen etwas bekommt man doch mit, auch im Koma. also hört bloß nicht auf mit Komapatienten zu reden, auch wenn sie nicht sichtbar reagieren. außer vielleicht, wenn jemand versucht mir das Gesicht einzucremen. das haben wohl ganz schön viele Meßgeräte mitbekommen und Alarm geschlagen.(Ich hasse alle Arten von Cremes nämlich wie die Pest. Zurück zu meiner Familie. einige Zeilen weiter oben habe ich bei Familie hauptsächlich von meinen Kindern geredet und meine Frau nicht erwähnt. das war Absicht. Bei Ihr bin ich mir nämlich sicher, dass Sie mich trotzdem noch ein bisschen versteht, auch wenn mir mal wieder der Kragen geplatzt ist und ich so richtig ekelhaft zu ihr war,weil ich die vielen wehwechen nicht mehr ertragenkonnte und seit Tagen nicht mehr durchgeschlafen habe. Dafür entschuldige ich mich Schatz. Aber nach 25 Jahren Ehe hat man so einiges durchgemacht und bestimmt schon viele Male Kragenplatzer gehabt und sich für Sie entschuldigt. oder aber eben gerade nicht ekelhaft geworden ist sondern genau das Gegenteil und ein klitzekleines aber deswegen umso mehr von Herzen kommendes Geschenk die Seiten gewechselt hat. Also meine lieben Kinder: Ich habe bestimmt mal nicht so reagiert wie ihr euch einen richtigen Ehemann oder einen richtigen Papa vorstellt. aber glaubt mir bitte, wenn, dann habe ich das sehr sehr bitter bereut und bitte Euch um Entschuldigung. lasst mich bitte wieder mitmachen. so normal wie es eben geht.(So ein kleines ehrlich gemeintes Lächeln, kriege vielleicht nauch ich noch auf meiner NeglectSeite mit und weiß es sehr zu schätzen
[26.7.2019]den Text oben habe ich wohl schon vor einiger Zeit geschrieben, als ich mal wieder ziemlich Knatsch mit meinem Dätele ( niederdeutsch für Nesthäkchen ) hatte .Aber die Probleme vom Nesthäkchen sind wohl rum und ich werde dieses Kapitel vielleicht mal neu schreiben
Thema Freunde
Man sollte die Einteilung in Freund oder nicht Freund nicht nur vorschnell danach vornehmen, ob jemand sofort vor der Tür stand, um einen Besuch abzustatten. manche können sowas nicht und trauen sich auch nicht und dann ist es schwer, den Anfang wieder zu finden.und so schiebt sich das immer weiter und weiter raus. und so blöd das klingt. dann seid demjenigen nicht böse und ladet ihn oder sie ein,wenn ihr es könnt und macht den Anfang. Ihr werdet sehen, das tut auch euch gut, wenn das Eis mal gebrochen ist. Es könnte sonst passieren, dass das ewig so bleibt. nur weil am Anfang der Einstieg verpasst wurde. Bei mir war das glücklicherweise nicht der Fall und ich hatte jemanden, der Erfahrung in sowas hatte und mich nicht nur besucht hat, sondern ausmeiner Komfortzne herausgerissen hat. Er hat mich überall mit hingeschleppt, obwohl ich selber eigentlich gar keine Lust dazu hatte, sondern gesagt habe, dann sehen mich doch die anderen im Rollstuhl und sehen mich als Behinderten, der Hilfe und Unterstützung braucht("Und wenn ich auf's Klo muss? geht das ja sowieso nicht. Aber so nach und nach ging es dann eben doch, auch wenn es am Anfang tatsächlich sehr anstrengend und kompliziert war und jetzt bin ich froh, dass ich jemanden hatte und ich mich aufgerafft habe. versucht also diesen ersten Schritt zu gehen, so früh es für euch möglich ist . Der erste Schritt ist einer der Wichtigsten und wenn er noch so klein ist
bbb
Fakt war halt, dass meine Frau und ich sowieso gerade eine Meinungsverschiedenheit hatten, die sich dann leider unversehens in eine handfeste heftige Diskussion entwickelte, in der ich zwar nicht handgreiflich geworden bin, die meine Frauaber so mitgenommen hat, dass Sie bei unserer Hausärztin um Rat angefragt hat,die dann gemeint hat, dass mir eine Neueinstellung der Tabletten und meiner Frau ein paar Tage Abstand gut tun würden. Und der einzige Ort, der auf die Schnelle Neurologen für die Tablettenumstellung verfügbar und auch noch Platz für meine Unterbringung und Pflege hatte, war eben das Zentrum für Psychiarie(ZfP) bei Konstanz(Reichenau Waldsiedlung. Und weil ich mich nicht gewehrt habe und dachte, dass das für alle das einfachste ist, bin ich halt dort gelandet(ein Schelm wer böses dabei denkt!) in einem weiteren blogbeitrag erzähle ich euch gerne wie es mir dort ergangen ist